Wie beim Menschen auch, sind vor allem ältere Katzen häufig von Bluthochdruck betroffen. Oft wird die Erkrankung erst spät erkannt, wenn bleibende Schäden an inneren Organen bereits entstanden sind. Unbehandelt sind die klinischen Folgen von Bluthochdruck zumeist Beeinträchtigungen der Augen (schlechtes Sehen, große Pupillen oder plötzliche Erblindung), des Herzens und der Blutgefäße, des Gehirns und der Nieren. Erfolgt die Diagnose rechtzeitig, stehen effiziente medikamentöse Therapien (in Form von Tabletten oder Saft) zur Verfügung, die dem Tier ein längeres Leben ermöglichen.

Die Ursachen des Bluthochdrucks können sekundär durch Vorerkrankungen wie einem chronischen Nierenleiden oder einer Schilddrüsenüberfunktion zu finden sein. Es gibt aber auch andere mögliche Ursachen, die der genauen Untersuchung des Tierarztes bedürfen und dann der Behandlung zugeführt werden.

Da die durch Bluthochdruck entstanden Schäden irreversibel sind, büßen betroffene Katzen folglich an Lebensqualität ein. Besonders gravierend für die Tiere ist der Verlust des Augenlichts durch plötzliches Erblinden. Besteht ein erhöhter Blutdruck über einen längeren Zeitraum, so kommt es zu Blutungen der Kapillargefäße im Auge und zu einer Ablösung der Netzhaut. Folgen des Bluthochdrucks können sich aber auch in Form von neurologischen Ausfallerscheinungen wie Krämpfen, Orientierungslosigkeit und Gleichgewichtsstörungen äußern.

Die Messung des Blutdrucks kann vollautomatisch (analog zum Menschen) erfolgen oder manuell mittels Dopplerverfahren. Beide Methoden sind präzise und gehen ohne Belastung für das Tier einher. Der systolische (obere) Wert des Blutdrucks sollte bei Katzen in der Praxis unter 160 mmHg liegen. Dabei sind Stressfaktoren wie die Fahrt zur Tierarztpraxis im Transportkorb bereits eingerechnet. Da ein Anstieg des Blutdrucks schleichend verläuft und die Tiere in den Anfangsstadien keine oder kaum Symptome zeigen, empfehlen wir allen älteren Katzen regelmäßig bei uns in der Praxis vorstellig zu werden und den Blutdruck kontrollieren zu lassen.

Verfasst von Dr. Ariane Ammon